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Unser Weg (Annäherungsversuch)

 

Wir möchten aus diesem Raum eine Einladung zum Spaziergang machen und wir wissen noch nicht, wie wir es anstellen sollen. Das zweidimensionale Bild gibt nicht unbedingt die lebendige pikturale Wirklichkeit wieder, und... wie kann man wählen unter so vielen , einzigartigen Schöpfungen, die reihum in der Andacht enstanden sind, die sich seit einem Viertel Jahrhundert häufen und ein individuelles Treffen benötigen?

 

Unsere Zeitgenossen, die sich oft besser in Dingen auskennen, werden vielleicht meine Sprachweise für unverfroren halten (Wir haben eben eine Umwälzung der Schamhaftigkeit erlebt). Bei der Vorführung unserer Gemälde könnte ich auch verwendete Farben, die Rauheit oder die Biegsamkeit des Maluntergrunds und die verschiedenartigen Werkzeuge hervorheben. Nichts zu verbergen : Es handelt sich um Ölmalerei, Gemälde, Bilder auf Isorel, je nach der Eingebung, wenn auch der Raum in unserer Küche aufs Drastische beschränkt wurde, ist die Praktik jedesmal wieder erfunden. Sie geht Umwege, die uns entgehen, was eigentlich nicht erlaubt, von einer „Technik" zu reden.

Ich ziehe es vor, den Aufflug zu betonen, die unsagbare Alchemie, durch die der Traum sich am Natürlichsten bewahrheitet hat. Obwohl wir wissen, dass sowas nicht wesentlich ist : Ist das Malen nicht vor allem eine Art, sich auf dem Weg der vielfältigen Vibration zu tummeln, die den Kosmos durchweht und im Einklang mit dem Lebensschauer steht?

Das Bild ist übrigens die gemeinsame Schöpfung des Malers und des Zuschauers (Er wird selber der Urheber jener Schöpfung, solange die Aufmersamkeit wach ist). Es ensteht jedesmal wieder, dass ein neuer Blick darauf ruht (was man „privilegierte Augenblicke" nennen kann) und ich bin einfach überzeugt, dass man Maler ist mehr durch die Sichtqualität – im Sinne eines inneren Blicks – als durch das Werk ist (vor allem diejenige, wo das Know-how den Ausschlag gibt)

 

"EIN WERK ZU SCHAFFEN, IST WELTENSCHÖPFUNG"

(„Vom Spirituellen in der Kunst", Kandisky)

 

AM ANFANG WAR DIE FARBE. Ihr geben wir uns hin, indem wir versuchen, die höchstmögliche innere Bereitschaft zu schaffen, damit sie seine Form durch unsere augenblicklichen Launen annimmt.

Aber die Farbe ist derart mit unserem Leben vermischt, dass diese Beschreibung völlig falsch sein könnte. Wir malen nicht nur tagtäglich. Jedes Lesen, jeder Spaziergang (mit oder ohne Fotoapparat) verstärkt unseren Hunger, so dass schliesslich und zweifelsohne DIE EMOTION AM ANFANG WAR. Daraus ergigt sich, dass es sich um eine Malerei des Zuhörens zum inneren Leben durch die Farbe, um ein Appell ans Zuhörens handelt.

Einige würden von etwas Informellem sprechen (Flecken, Striche, usw). Das würde der Wahrheit entsprechen, geht es doch um ein Chaos, das sich nicht nur nach „kopflastigen" Gesetzen anordnet. Man wohnt der Geburt von neuen, nicht ganz unbekannten Landschaften bei: von inneren Lanschaften! Seltamerweise, wenn man in sich eintaucht, der Quelle am Nächsten, bemerkt man, dass Vulkanen, Sturzbäche, Seen, Gebirge oder Sterne uns genauso innewohnen wie Wälder oder Wüste, und dass Meeresabgründe an die Tür des Himmels grenzen.

Deshalb hat diese Malerei etwas mit Archetypen zu tun. Sie wirft eine Art MENTALER GEOGRAFIE auf, die in Bezug mit der wirklichen Geografie unseres Planeten mitten im All steht. Sie gehört zum Elementaren. Obwohl sie nicht direkt bildlich ist, kann man sie nicht für abstrakt halten. Darum sprechen wir von INNEREN FIGURATIONEN.

Es versteht sich: Wenn auch manchmal die Ähnlichkeit mit der wirklichen Welt auffallen kann, bleibt dans Wort „innere" bestehen, ist doch alles nicht im Voraus beschlossen. Dazu kommt, dass alles sich durchs Innere ausdrückt: von der Lust aus durch Farben, vor denen wir so klein wirken. Unsere Liebe zur Natur kommt zweifelsfrei dadurch hervor (wir beugen uns viel über Gräsern, Moosarten, Borken und sind in die Wassewirbel und die Wolken verliebt). Irgendwie suchen wir uns dem Geheimnis der Dinge anzuschliessen. Wir wollen nur unsere Bewunderung zum Ausdruck bringen und sie teilen.

 

Parallell dazu webt Raymond. In unserer Malwerkstatt, wo ein Gemälde genauso näturlich zum andern führt wie eine Geste zur anderen, oder ein Augenblick zum anderen, erleben wir dieselbe fröhliche Augenblicklichkeit. Er würde es entbehren. Für ihn sind malen und weben zwei komplementare Tätigkeiten und eine geht nicht ohne die andere. Aber mit dem Weben wird alles so einfacher und komplexer!

Das Weben ist vom Beginn der Welt festgeregelt. Es gibt die Kette und den Schussfaden. Raymond hat sich aufs Nötigste beschränkt: auf einen primitiven Webstuhl, dessen einziges Luxus eine Rolle ist, die es ermöglicht, den Stoff zu verlängern; eine Gabel, um die Wolle zu pressen (Meistens ist es dicke und natürliche Wolle). Er verwendet manchmal Baumwolle, mehr für ihre andersartige Helligkeit als zu einer Materie-Suche. Daher webt er mit derselben organischen Glut wie die Spinne, als wäre es für ihn eine zweite Haut.

Am Anfang war die Farbe und diesmal mit einem neuen Element, das in Betracht kommt : die Zeit. Es ist eine langwierige , minuziöse Arbeit: eine Weberei setzt mehrere Monate voraus. Jeder Tag reiht sich an den vorangegangenen, aber nicht wie ein Neubeginn, denn der Gedankenfaden bleibt unaufhaltsam und unerschütterlich. Raymond benutzt keine Pappe und mit jeder Weberei entdecken wir eine neue Zone der Seele, sind doch diese gestapelten, in die Luft hinein verschlungenen Fäden eine neue Erkundung : einer der vielen möglichen Wege nach einem anderen Licht.

Das Motiv ist ein Lob, je mehr es sich ruhig aus dem dunklen Tag weiterentwickelt. Als der Mensch die Welt in Stücke schlug und über die Vertikalität des Baums herfiel, blieb dieser Webstuhl, mitten in unserem Haus wie ein Lebensbaum und ein Zeichen unseres Widerstands.

 

Darauf wollte ich vielleicht hin?

Die Suche nach mehr Licht prägt unsere Inkarnation hienieden. Sie verschmilzt so mit unseren persönlichen Legenden, dass sie alles Andere in den Schatten stellt und das Erzählen unser beider Leben ermöglicht. Was sonst noch sagen, wenn ja die Energie, um den richtigen Abstand zu finden, die Stille in unserer Werkstatt zu schaffen und schützen, wo man gegen alle Winde seinen Lebensweg fortsetzt.

Wir verlassen uns ein wenig auf das Internet, um uns nicht reinlegen zu lassen. Wir ziehen uns ins kleine Haus mitten auf den Feldern zurück, wo wir das Leben mit unseren Büchern, Blumen und Tieren durchmachen. Wir sehen übers Leere der wirtschaftlichen Anbauungen mit unserem kleinen botanischen Garten. Unser haus verliert sich in einem Gleichgültigkeitsmeer, bleibt aber mit den Sternen zwischen Raben und Möwen, Mond und Sonne vernetzt! Daher ist unser Lebenslauf so dünn (,der üblicherweise in der Gesellschaft als Passierschein gilt). Das macht aus uns „Naturfehler" angesichts unserer Mitmenschen (unserer Eltern einbegriffen). Für andere, die mehr Hinsicht haben, sind wir einfach nur Engel, die von Luft und Liebe leben. Deshalb drehen wir uns in einem Teufelskreis: wirtschaftlich schwach in einer Welt, wo nur Geld taugt, der Unsicherheit ausgesetzt, ohne Heimat in unserem eigenen Geburtsland,...

 

Wir sind doch Wesen aus Fleisch und Blut. Wir denken auch, dass wir eine sache zu verteidigen haben. Es handelt sich genauso um das gemeinsame Guthaben wie um Luft, Wasser und Bäume; wenn Babys sprechen könnten, würden sie es äussern, glaube ich. Das steht im Zusammenhang mit der Fähigkeit zu atmen.

Es besteht kein Bedürfnis, sich in Erklärungen zu verlieren : Die Stelle der Kunst (und des lebenden Künstlers vor allem!) in unserer Gesellschaft leuchtet allen ein, ohne dass es stört. Wehe, wenn Sie ein Autodidakt sind! Wehe aller „Zugabe an Seele".

Es wurde uns selten erlaubt, unser Werk unter guten Bedingungen zur Schau zu stellen, und wenn ja immer um den Preis einer gefährlichen Zerstreuung der schöpferischen Energie). Austellungen.... : Der Zwangsweg des guten Turisten kann keinen König aus einem Einäugigen machen, die Krämer tummeln sich im Wunderhof, davon kann keine Rede sein. Wir sind fast zur Heimlichkeit verurteilt. Man kann sagen, dass unsere Arbeit nicht existiert und wir verschwinden in der Unsichtbarkeit mit etwa eintausend Gemälden und Webereien! Zwei Lebenswege und daraus sollte nichts werden? Erraten Sie nur, was folgt!

 

Wir wünschen von ganzem Herzen, Ihnen ein Stückchen des Lichts, das uns fortträgt, weitergereicht zu haben, gibt es doch unter uns gesagt keinen sichereren Grund. Selbst wenn, oder vor allem, wenn dies das Wort eines grossen einsamen Menschen ist:

 

Sehen kostet mich auch zu sehen, was ich nicht sehen möchte"

(Antonio Porchia, „Stimmen")

 


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